COTTBUS

ENERGETISCHE STADTSANIERUNG

Energie-Spar-Schule im Passivhausstandard

Umbau und Erweiterung des Max-Steenbeck-Gymnasiums in Cottbus

Anlass

Zur Schaffung der baulichen Voraussetzungen für die Ganztagsbetreuung des Max-Steenbeck-Gymnasiums wurde 2009 mit der Planung des Umzugs der Schule in die 1974 errichtete und stark sanierungsbedürftige Schulanlage in der Erich-Weinert-Straße begonnen. Um die Betriebskosten zu senken hat die Stadt Cottbus als Eigentümer und Träger der Schulgebäude eine energetisch hocheffiziente Sanierung zum Passivhaus als Planungsziel festgelegt.

Konzeption

Für die Bestandsgebäude in Plattenbauweise sind zunächst im Rahmen einer Machbarkeitsstudie unterschiedliche Sanierungsvarianten, von einer konventionellen Sanierung bis zur Hocheffizienzsanierung bzw. einem Ersatzneubau, energetisch und wirtschaftlich untersucht worden. Unter Berücksichtigung verschiedener Fördermöglichkeiten orientierte die Stadt die Planung auf eine zukunftsorientierte energetische Sanierung zur Energie-Spar-Schule im Passivhaus-Standard. Im Zuge der Baumaßnahme konnten die Bestandsgebäude (3-Feld-Turnhalle und zweiflügeliges Schulgebäude mit Zwischenbau und Aula) umfassend energetisch ertüchtigt werden.

Die wesentlichen Komponenten der Sanierung waren:

– Zukunftsweisende Wärmedämmung und Minimierung von Wärmebrücken
– Fenster mit Dreifach-Verglasung
– Hohe Luftdichtheit der Gebäudehülle
– Effiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, geregelt nach Stundenplan
– Einsatz von Fernwärme einschließlich zusätzlicher Rücklaufauskühlung
– Einsatz einer Solarthermieanlage für die Turnhalle mit Einspeisung von Überschusswärme in einen    Erdwärmespeicher unter der Bodenplatte

Nach 27 Monaten Bauzeit kam die Passivhaussanierung Ende 2012 zum Abschluss. Die hohe energetische Qualität wurde durch externe Zertifizierungen zum qualitätsgeprüften Passivhaus bestätigt. Inbetriebnahme und Betriebsoptimierung wurden über ein Monitoring durch die BTU Cottbus-Senftenberg, die Stadt Cottbus und die Fachplaner begleitet.

Energieeinsparungen

Die regemäßigen Überprüfungen des Energieverbrauchs durch das Monitoring zeigen auch über sechs Jahre nach der Inbetriebnahme niedrige Energieverbräuche und einen hohen thermischen Komfort trotz Verzichts auf aktive Klimatisierung. Durch die umfassende energetische Sanierung konnte der Heizwärmeverbrauch gegenüber den gemessenen Verbrauchswerten vor der Sanierung um über 80 % gesenkt werden. Der temperaturkorrigierte Heizwärmeverbrauch für Heizkörper und Lüftungsanlagen beträgt 25 kWh/m²a (Schulgebäude). Auch der Verbrauch an elektrischer Energie wurde durch schrittweise Optimierung und Abschaltung von Verbrauchern in Nichtnutzungszeiten von anfangs 18,5 kWh/m²a auf zuletzt 17 kWh/m²a (Schulgebäude und Sporthalle) gesenkt, obwohl moderne Gebäude durch Lüftungsanlagen, Server, elektronische Tafeln und Aufzüge viele elektrische Verbraucher haben.

Fördermitteleinsatz

Die investiven Maßnahmen wurden durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung über das Programm RENplus und durch das Förderprogramm zur energetischen Erneuerung der sozialen Infrastruktur in den Kommunen (Investitionspakt) gefördert. Außerdem erfuhr die wissenschaftliche Begleitung des Demonstrationsprojekts Unterstützung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen des Forschungsschwerpunkts Energieoptimiertes Bauen EnOB über das Forschungsvorhaben “Energieeffiziente Schulgebäude.

Übertragbarkeit

Das alte zweiflüglige Schulgebäude wurde 1974 aus Großplatten im Bausystem “Leichte Geschossbauweise Cottbus” errichtet. Dieser Gebäudetyp in Wand­Skelett-Stahlbeton-Bauweise ist regional weit verbreitet. Allein fünf baugleiche Schulen finden sich in Cottbus. So lassen sich die Erfahrungen aus diesem Bauvorhaben für weitere Projekte nutzen.

Kenndaten

Baukosten 13,7 Mio €
Brutto-Grundfläche (BGF) 10.863 m²
Heizwärmebedarf 15 kWh/m²a nach PHPP

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